Seminar „Bewegung in der Festung Europa?“

Das Seminar mit dem Titel „Bewegung in der Festung Europa?“ fand vom 10. bis 13. 10. 2016 in Werftpfuhl statt. Die Teilnehmenden waren Schülerinnen und Schüler der Carl-von-Ossietzky-Schule in Kreuzberg.

Ziel des Seminars war die inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Thema Migration und Flucht. Die Teilnehmenden sollten Gründe für Flucht und Fluchtursachen verstehen und die Schwierigkeiten von Fluchtwegen erkennen. Auch die Auseinandersetzung mit der Lebenssituation im Aufnahmeland am Beispiel von Deutschland, mit Schwierigkeiten und Problemen aber auch mit Hoffnungen von geflüchteten Menschen war ein Ziel des Seminars.

Zusätzlich war mit dem Seminar auch die Zielstellung verbunden, dass die Teilnehmenden die eigenen Handlungsmöglichkeiten, geflüchtete Kinder an ihrer Schule willkommen zu heißen und Ausgrenzung entgegen zu treten, ausloten.

Die Seminarwoche war thematisch stark an den unterschiedlichen Facetten von Flucht ausgerichtet. Im Fokus standen Fluchtursachen, Fluchtwege und die Situation von Flüchtlin­gen in Deutschland. Letzteres beinhaltete auch die gesellschaftliche Benachteiligung und aktuelle fremdenfeindliche Phänomene. Dieser Schwerpunkt wurde in zwei von drei Arbeitsgruppen gesetzt. In der dritten Arbeitsgruppe stand das Thema Umgang mit Diskriminierung im Vordergrund: so ging es unter anderem darum, für das Thema zu sensibilisieren und den Teilnehmenden bewusst zu machen, dass sie selbst sowohl als diskriminierende, als auch diskriminierte Personen sein können und dementsprechend (re)agieren können.

Eine Besonderheit der Seminarwoche lag darin, diese Themen mit Jugendlichen zu bearbeiten, die selbst einen sogenannten Migrationshintergrund hatten. Fast alle brachten eigene Migrationserfahrungen und -geschichten aus dem familiären Umfeld und dem eigenen Erleben mit. Sie waren Enkelkinder von sogenannten ‚Gastarbeitern`, Kinder von Flüchtlingen – vor allem aus Palästina – oder aktuelle Flüchtlinge. Bis auf wenige Ausnahmen sind alle Teilnehmenden in Deutschland geboren, wählten jedoch die Herkunftsregion ihrer Eltern oder Großeltern als eigene Nationalität. Die Komplexität der Herkunftsgeschichten beeinflusste demenstprechend in besonderem Maße die Auseinandersetzung mit den Seminarinhalten.

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