Archiv für den Monat: Juli 2018

Kreativwerkstatt „Ich will was von der Welt!“

Bei der Ferienkreativwerkstatt „Ich will was von der Welt“ vom 21.-28.7.2018 in der Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein haben sich Jugendliche mit und ohne Fluchterfahrung  mit ihren Interessen und Wünschen auseinandergesetzt, selbst Ideen eingebracht und gemeinsam überlegt, wie sie gegen Ausgrenzung und Diskriminierung aktiv werden können.

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Mehr als 30  Jugendliche, darunter die Hälfte mit Fluchterfahrung, kamen zu der erlebnisreichen, aktiven und kreativen Ferienwoche auf dem Gelände der Jugendbildungsstätte zusammen.

Während dieser achttägigen Veranstaltung setzen sich mit ihren eigenen gesellschaftlichen Vorstellungen, Interessen, Chancen, Ängsten und Wünschen auseinander, kommen miteinander darüber ins Gespräch und erhalten Einblicke in die Lebenswelten der Anderen und erleben so gesellschaftliche Vielfalt mit der Erkenntnisse, dass alle Jugendlichen in ihrem Alter irgendwie auf der Suche nach Orientierung sind. Der Blick auf das bislang prägende in ihren jungen Jahren ist spannend, der Blick in die Zukunft jedoch das verbindende.

„Es gab ein großes Interesse der Jugendlichen aneinander, vor allem an der Lebensrealität, am Alltag und den bisherigen Lebenserfahrungen“, stellt Tim Scholz als Organisator der Ferienfahrt fest. Den Einstieg in das Ferienprojekt bilden gruppenbildende Einheiten in unterschiedlichen Zusammensetzungen, die auch dem gegenseitigen Kennenlernen dienen. Diesen Einheiten schließen sich Workshops zum Thema „Vielfalt“ und „Selbst aktiv gegen Diskriminierung und Ausgrenzung werden“ an. Hier sind eigene Erfahrungen Ausgangspunkt der Auseinandersetzung mit dem Thema, insbesondere der Austausch zwischen den Jugendlichen mit und ohne Fluchterfahrung steht im Mittelpunkt. Es gab unter den Teilnehmenden ein großes Interesse an der jeweiligen Lebensgeschichte und Lebensrealität des anderen.

Ergebnisse der Workshops flossen dann in anschließende Medienwerkstätten ein, in denen die Jugendlichen ihre Eindrücke zum Beispiel in Videos, Fotos und Siebdruck übersetzen konnten.  Dabei entstand unter anderem der Film „Der Schleuser“, der auf wahren Begebenheiten basiert und Erlebnisse junger Menschen auf der Flucht nach Deutschland verarbeitet. Der Impuls, sich mit Erlebnissen auf der Flucht auseinanderzusetzen, kam von Jugendlichen mit Fluchterfahrung, die so den anderen Jugendlichen einen Einblick in zuvor Erlebtes geben wollten. Der Film ist hier zu sehen.

Aber auch das gemeinsame Gestalten der Freizeit ist ein wichtiges Element der Ferienfahrt: Ob beim Volleyball, Tischtennis, bei einer Wasserschlacht in der Hitze oder beim Lagerfeuer am Abend – Die Gruppe kommt zusammen, lernt sich dabei besser kennen und tauscht sich aus. Dabei entsteht ein besseres Verständnis füreinander und die Teilnehmenden fahren mit neuen Freundschaften und Erfahrungen nach Hause.

„Bildung für alle!“ – Multiplikator*innenfortbildung zum Thema Inklusion in der Bildungsarbeit

2018-06-23 Fortbildung InklusionEnde Juni fand eine Fortbildung für ehrenamtlich Aktive, die in der politischen Bildungsarbeit mit Kindern und Jugendlichen tätig sind, zum Thema Inklusion statt. Durchgeführt wurde sie im Salvador-Allende-Haus.
Die Seminargruppe hat sich mit möglichen Hindernissen und Hürden in den eigenen Angeboten auseinandergesetzt und im Anschluss gemeinsam Ideen entwickelt, wie diese abgebaut werden können. Ziel war es  Rahmenbedingungen zu entwickeln, die es möglichst vielen Kindern und Jugendlichen ermöglichen, sich mit politischen Inhalten auseinanderzusetzen.
„Die Fortbildung war eine gute Gelegenheit zu reflektieren, wo in den eigenen Angeboten Diskriminierung stattfindet und junge Menschen von Diskussions- und Lernprozessen ausgeschlossen werden“, erklärt Bildungsreferentin Lisa-Marie Davies. „Denn wenn wir Diskriminierungen kritisieren wollen und eigene Handlungsoptionen entwickeln wollen, müssen wir alle jungen Menschen mitnehmen – und zwar so, dass ihre Bedürfnisse berücksichtigt werden.“

„Was mir wichtig ist, dafür setze ich mich ein!“ – Workshop bei der Essener Jugendkonferenz zum Thema Identität und Werte

Am 3. Juli haben sich 300 Essener Jugendliche in der Gesamtschule Bockmühle getroffen, um gemeinsam darüber zu diskutieren, was ihnen wichtig ist und wofür sie sich einsetzen wollen. Auch das Modellprojekt „Es ist deine Kampagne – (Inter)aktiv für eine lebendige Demokratie“ war auf der Veranstaltung vertreten.

Im ersten Teil des Workshops haben sich die Teilnehmenden mit sich selbst beschäftigt und eine Persönlichkeitsblume gestaltet. Diese Blume enthält verschiedene Eigenschaften und Merkmale, von denen die Teilnehmenden sagen, dass diese wichtig für sie seien. Im Anschluss daran wird geschaut, ob es Mitschüler*innen gibt, auf die diese Merkmale ebenfalls zutreffen oder ob sie nur eine Person beschreiben.

Im darauffolgenden Teil haben die Schüler*innen in einem World-Café an verschiedenen Thementischen diskutiert, wo sie schon einmal Diskriminierung erlebt haben, ob und wie sie sich engagieren und was sie gerne in der Gesellschaft verändern würden. Bei der Präsentation der Ergebnisse fiel vor allem auf, dass viele der Teilnehmenden sich im Familien- und Freundeskreis engagieren und dort andere unterstützen. Die Diskussionen zum Thema Engagement wurden dann fortgeführt und in Kleingruppen anhand von Fallbeispielen verschiedene Handlungsoptionen entwickelt.