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Grüner Campus Malchow SV-Seminar „Die Welt ist bunt – eine Schule für alle“

Vom 22. bis 24. November 2017 besuchten Schülerinnen und Schüler aus den Klassen 4 bis 6 das Kurt Löwenstein Haus. Sie alle sind Klassensprecher*innen der Gemeinschaftsschule „Grüner Campus Malchow“ in Berlin-Lichtenberg.

Zum zweiten Mal hatten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit im KLH sich mit ihren Rechten und Pflichten als Klassensprecher*innen und Schüler-Vertretung auseinanderzusetzen. Wie im Vorjahr nutzten sie dafür wieder die „Zukunftswerkstatt“: so konnten sie die Arbeit des vergangenen Jahres reflektieren und über Projekte und Arbeitsaufträge sprechen. Bevor es in der Planungsphase an das nächste SV-Jahr gehen sollte, wurden Utopien errichtet.

In der konkreten Gestatlungsphase kamen die Teilnehmenden wieder zurück  in die Realität. Gemeinsam setzten sie sich Ziele für das Schuljahr. So wollen die Kinder vor allem den Freizeitbereich der Schule weiter ausgestalten: eine Chillout-Zone soll eingerichtet werden, ein Snack-Automat die Verpflegungssituation verbessern, der Bolz-Platz bedarf einer Überholung und die Toiletten mehr Sauberkeit. Außerdem wünschen sich die Kinder eine bessere Ausstattung der Klassenräume mit weiteren Smartboards. In einer Garten-AG wollen die Kinder die Gestaltung der Schule und des Schulhofes selbst in die Hand nehmen und auch zur Bearbeitung der Geschichte ihrer Schule würden sie gerne in einer AG arbeiten. Diese Idee und konkrete Vorschläge und Pläne zur Umsetzung wurden im Beisein des Schulleiters präsentiert.

Damit das Gelernte nicht reine Theorie bleiben sollte, fand jeden Tag nachmittags eine Kinderkonferenz statt. So lernten die Schülervertreter*innen gleich ganz praktisch wie viel eine gute Versammlungs-Organisation wert ist, wie man Protokolle schreibt und größere Gruppen moderiert.

Mit einem Ordner voller Aufgaben, Pläne und Listen fuhren die Kinder am Ende der Woche wieder nach Lichtenberg zurück.

 

Seminar „Gemeinsam sind wir bunt“ vom 12. bis 16. Juni 2017

29 Kinder einer 4. Klasse der Grundschule Finow trafen sich Mitte Juni zu einem Seminar im Kurt Löwenstein Haus. Unter dem Motto „Gemeinsam sind wir bunt“ arbeiteten die Kinder in zwei Gruppen.

Ausgehend von ihrer Wahrnehmung von Vielfalt in der eigenen Klasse und dem eigenen sozialen Umfeld war es Ziel des Seminars, dass sich die Kinder einen Eindruck von gesellschaftlicher Vielfalt erarbeiten und über das Thema Chancengleichheit in der Gesellschaft nachdenken.

Hierbei wurde mit verschiedenen Methoden gearbeitet, die von eigenen Interessen, Eigenschaften und Stärken ausgingen, Gemeinsamkeiten und Unterschiede mit anderen Kindern bewusst machten und einen Blick auf gesellschaftliche Bedingungen öffneten.

Im Weiteren ging es darum sich darüber Gedanken zu machen, wie es wohl wäre, wenn alle Personen gleich wären, wenn alle die gleichen Interessen hätten und alle das selbe wollen würden. Hierbei wurde ein Rückgriff auf die in der Gruppe hervorgehobenen Unterschiede zwischen einzelnen Teilnehmenden gemacht, um diese als eine Bereicherung für die Gruppe einordnen zu können und einen Austausch darüber anzuregen.

Die erreichten Lernziele und einzelnen Lernschritte wurden mit Hilfe von erlebnispädagogischen Übungen vertieft.

Nachmittags wurde das Gelernte in verschiedenen Arbeitsgruppen kreativ umgesetzt:  in der Mediengruppe kamen hierbei Fotografie, Hörspiel, Film und animierter Film zum Einsatz. In der kreativ-künstlerischen Gruppe bedruckten die Teilnehmenden T-Shirts und erschufen kleine Skulpturen, aus Naturmaterialien wurden Bilder.

Im Seminar entstand unter anderem dieses kleine Hörspiel.

Seminar „Was tun gegen Rechtsextremismus?“

Schülerinnen und Schüler einer 8. Klasse der Hans-Grade-Schule aus Berlin-Köpenick setzten sich vom 26. bis 28. April 2017 in einem Seminar mit dem Themenkomplex „Was tun gegen Rechtsextremismus?“ auseinander.

In drei Kleingruppen erarbeiteten die Teilnehmenden was Rechtsextremismus eigentlich ist, welche Ziele rechtsextreme Gruppen verfolgen und wie gerade auch Jugendliche von rechten Gruppen umworben werden. Den Teilnehmenden wurden die unterschiedlichen Facetten einer rechtsradikalen Weltanschauung vermittelt. Dabei ging es auf der einen Seite darum gemeinsam zu definieren was Rechtsextremismus überhaupt ist und wie er sich vom Rechtspopulismus unterscheidet. Auf der anderen Seite lernten die Schülerinnen und Schüler aber auch unterschiedliche Erscheinungsformen im Rechtsextremismus und szenetypische Codes kennen.

Dabei ging es auch darum wie zum Beispiel Vorurteile im Kopf entstehen und wie Gerüchte und Falschmeldungen bewußt zur Stimmungsmache eingesetzt werden.

Ein drittes Ziel der Veranstaltung war es Handlungsstrategien gegen rechte Argumentationen zu entwickeln und die Jugendlichen zu befähigen rechten Argumenten etwas entgegenzusetzen.

Seminar „Aktiv für Vielfalt und gegen Diskriminierung“

Schülerinnen und Schüler einer 8. Klasse der Georg-Werth-Oberschule in Berlin-Lichtenberg nahmen vom 13. bis 17. März 2017 an einem Seminar zum Thema „Aktiv für Vielfalt und gegen Diskriminierung“ in der JBS Kurt Löwenstein  teil.

Im Vorfeld hatten sich die Jugendlichen im Rahmen eines Schulprojekts mit dem Thema „Flucht und Fluchtgründe“ auseinandergesetzt. Dieses Thema war auch während des Seminars sehr präsent und viele der Teilnehmenden zeigten sich sehr interessiert. Gerade die Fragen von struktureller Diskriminierung wurden von den Teilnehmenden intensiv diskutiert. Hier spielten auch eigene Erfahrungen und die Lebenswirklichkeit der Jugendlichen eine große Rolle.

Mit Methoden aus der nicht-rassistischen Bildungsarbeit gelang es den Teilnehmenden eigene Perspektiven zu eröffnen, sie für die eigene Vorurteile und Verhaltensmuster zu sensibilisieren und Reflektionsmöglichkeiten zu schafffen.

Die Offenheit der Jugendlichen dem Thema gegenüber und ihre Bereitschaft sich mit diesem auseinanderzusetzen, machten das Seminar zu einer gelungenen Woche.

„Die Welt ist bunt – Eine Schule für alle“

19 Kinder im Alter von 9-12 Jahren, die Klassensprecher_innen der 4.-6. Klassen der Gemeinschaftsschule „ Grüner Campus Malchow“ in Berlin-Lichtenberg, nahmen im November 2016 an einem Schüler_innenvertretungs- Seminar in der Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein teil.

Ziel des Seminars war es, die Kinder in ihrer Funktion als Klassensprecher_in zu stärken. Dazu wurden sie mit ihren Rechten und Aufgaben vertraut gemacht. Die Methode der Zukunftswerkstatt half dabei eigene Projekte für eine Verbesserung des Schulalltags zu entwickeln und erste konkrete Schritte zur Umsetzung zu planen. Ein weiteres Ziel war es, eine positive Selbstbestätigung zu erfahren und über Unterschiede hinweg das Positive an Anderen zu erkennen. Die Schüler_innen für ausgrenzende Verhaltensweisen zu sensibilisieren, sowohl in der Selbst-, als auch in der Fremdwahrnehmung, war ein wichtiges Thema des SV-Trainings. Auf dieser Grundlage sollten die Teilnehmenden ermutigt werden, gegen ausgrenzendes Verhalten selber vorzugehen. So wurden die die Kinder für Konfliktsituationen gestärkt und befähigt, deeskalierende Lösungswege zu gehen.

Die Schüler_innen wollten vor allem mehr über ihre Rechte in der Schule lernen. Vielen war auch wichtig, zu lernen, wie man Konflikte schlichtet, weil sie als Klassensprecher_innen häufig dazu gerufen werden.
Auch das Entwickeln und Planen von Projekten im Rahmen der Zukunftswerkstatt hat den TN großen Spaß gemacht. Die von ihnen gewählten Projekte waren:

  • Umgestaltung des Bolzplatzes
  • Einrichtung eines Palmen-/Kakteen-Gartens im Foyer des Schulgebäudes
  • Entwicklung, Einstudierung und Aufführung eines Theaterstückes „in dem wir zeigen wollen, dass es kaum Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen gibt. Wir finden wichtig, dass wir das Projekt durchziehen, damit keiner gehänselt wird weil er/sie anders ist als andere.“ (O-Ton aus einem erstellten Elternbrief, der von zwei TN während des Seminars erstellt wurde).

Das letztgenannte Projekt entstand aus einem Workshop, der sich mit dem Thema „Vielfalt“ auseinander gesetzt hat. Dieser wurde von den Teilnehmenden stark auf das Thema „ Mädchen/Jungen“ orientiert.

„Misch dich ein – Eine Schule für Alle!“

Vom 10. bis 14. Oktober 2016 trafen sich Schülerinnen und Schüler der Anna-Seghers-Schule aus Berlin- Köpenick zum Schüler*innenvertretungs- Seminar in der Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein.

Das Seminar zielte darauf ab, die demokratischen Mitbestimmungsstrukturen der Schule für Schülerinnen und Schüler zu stärken, indem den Teilnehmenden ihren Interessen und Vorwissen entsprechende Angebote zur Auseinandersetzung mit den Aufgaben und Rechten von Schüler_innenvertretung und den demokratischen Strukturen ihrer Schule gemacht wurden. Darüber hinaus stand neben achtsamkeitsbildenden Maßnahmen die Auseinandersetzung mit Diskriminierung und Ausgrenzung an der Schule im Vordergrund.

Herzstück des Projekts war aber die Entwicklung und Präsentation von konkreten Mitbestimmung-Projekten zur Stärkung von Demokratie an der Schule. Im Rahmen einer simulierten Schulkonferenz hatten die Teilnehmenden dabei in einem geschützten Raum die Möglichkeit, ihre Projekt-Anträge auf inhaltliche und formale Konsistenz zu testen und Erfahrungen mit den Mechanismen der schulinternen Demokratie zu machen.

Seminar „Bewegung in der Festung Europa?“

Das Seminar mit dem Titel „Bewegung in der Festung Europa?“ fand vom 10. bis 13. 10. 2016 in Werftpfuhl statt. Die Teilnehmenden waren Schülerinnen und Schüler der Carl-von-Ossietzky-Schule in Kreuzberg.

Ziel des Seminars war die inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Thema Migration und Flucht. Die Teilnehmenden sollten Gründe für Flucht und Fluchtursachen verstehen und die Schwierigkeiten von Fluchtwegen erkennen. Auch die Auseinandersetzung mit der Lebenssituation im Aufnahmeland am Beispiel von Deutschland, mit Schwierigkeiten und Problemen aber auch mit Hoffnungen von geflüchteten Menschen war ein Ziel des Seminars.

Zusätzlich war mit dem Seminar auch die Zielstellung verbunden, dass die Teilnehmenden die eigenen Handlungsmöglichkeiten, geflüchtete Kinder an ihrer Schule willkommen zu heißen und Ausgrenzung entgegen zu treten, ausloten.

Die Seminarwoche war thematisch stark an den unterschiedlichen Facetten von Flucht ausgerichtet. Im Fokus standen Fluchtursachen, Fluchtwege und die Situation von Flüchtlin­gen in Deutschland. Letzteres beinhaltete auch die gesellschaftliche Benachteiligung und aktuelle fremdenfeindliche Phänomene. Dieser Schwerpunkt wurde in zwei von drei Arbeitsgruppen gesetzt. In der dritten Arbeitsgruppe stand das Thema Umgang mit Diskriminierung im Vordergrund: so ging es unter anderem darum, für das Thema zu sensibilisieren und den Teilnehmenden bewusst zu machen, dass sie selbst sowohl als diskriminierende, als auch diskriminierte Personen sein können und dementsprechend (re)agieren können.

Eine Besonderheit der Seminarwoche lag darin, diese Themen mit Jugendlichen zu bearbeiten, die selbst einen sogenannten Migrationshintergrund hatten. Fast alle brachten eigene Migrationserfahrungen und -geschichten aus dem familiären Umfeld und dem eigenen Erleben mit. Sie waren Enkelkinder von sogenannten ‚Gastarbeitern`, Kinder von Flüchtlingen – vor allem aus Palästina – oder aktuelle Flüchtlinge. Bis auf wenige Ausnahmen sind alle Teilnehmenden in Deutschland geboren, wählten jedoch die Herkunftsregion ihrer Eltern oder Großeltern als eigene Nationalität. Die Komplexität der Herkunftsgeschichten beeinflusste demenstprechend in besonderem Maße die Auseinandersetzung mit den Seminarinhalten.

Fortbildung „Hate Speech und Rechtspopulismus im Netz“

Am 9. und 10. Juni 2016 fand in der Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein die Fortbildung „Hatespeech und Rechtspopulismus im Netz“ statt. Sie richtete sich an die Projektleitung des Projektes „Es ist Deine Kampagne!“ sowie an diejenigen Teamer*innen und Multiplikator*innen, die im Projekt tätig sind oder künftig tätig sein wollen. Am ersten Tag der Veranstaltung brachte Referentin Christina Dinar von der Amadeu Antonio Stiftung ihr breites Fachwissen und ihren großen Erfahrungsschatz an Methoden und und didaktischen Handlungsmöglichkeiten ein.

Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, Hate-Speech und Rechtspopulismus im Netz sollten aufgezeigt werden und begrifflich eingeordnet sein. Strategien der Rechtspopulisten und Menschenfeinde im Internet sollten ebenso die Darstellung von Hate-Speech veranschaulicht werden. Wie sind diese zu erkennen? Es sollte geklärt werden, welche Bedeutung das Internet als Sozialisationsinstanz für Jugendlich hat und welchen Einfluss rechte Blogs und Netzwerke haben, die gezielt junge Menschen ansprechen.

Weiterhin war es Ziel der Fortbildung, Handlungsmöglichkeiten und Gegenstrategien aufzuzeigen, wie Hate Speech und Rechtspopulismus im Netz begegnet werden kann. Wie ist mit menschenverachtenden Positionen im Netz umzugehen, welche Gegenstrategien können verfolgt werden. Hier wurde den Teilnehmenden das Konzept der „Counter-Speech“ vorgestellt. Anhand diverser praktischer Übungen und Fallbeispiele sollten die Teilnehmenden selbst menschenverachtenden Positionen begegnen und Strategien und Handlungsoptionen sowie den pädagogischen Transfer zur eigenen Bildungsarbeit diskutieren. Darüber hinaus sollte die Fortbildung aber auch die Möglichkeit geben, sich als Projektteam zu verorten, den bisherigen Verlauf des Projekts zu reflektieren und Herausforderungen von Hate-Speech für das Projekt zu definieren.