Am Wochenende, 19. und 20. Januar 2019, fand im Salvador-Allende-Haus eine Multiplikator*innenschulung zum Thema Reflexion statt. Ziel war es, Multiplikator*innen, die in der Kinder- und Jugendarbeit tätig sind, die Möglichkeiten von Reflexion als Instrument zur Demokratieförderung nahezubringen.
Als Einstieg fand zunächst ein lockerer Austausch zwischen den Multiplikator*innen über den bisherigen Gebrauch von Reflexionsmethoden statt. Dabei wurden nicht nur Methoden und Erfahrungen, sondern auch die Haltungen ausgetauscht.
Im Anschluss daran ging es dann konkreter um die Fragestellungen: „Wann und wie wird reflektiert?“, „Wer reflektiert mit wem?“ und vor allem „Warum wird reflektiert?“. Die spannendsten Erkenntnisse ergaben sich dabei auf die Frage, warum reflektiert wird.
Schnell wurde den Teilnehmenden des Workshops klar, dass bei der Reflexion mit einer Seminargruppe zu einem die Gruppendynamik reflektiert wird. Zum anderen wird aber auch die eigene Selbstreflexion und das kritische Denken und Handeln der Seminar-teilnehmenden angeregt. Die Reflexion, beispielsweise von einer Kooperationsübung ,gibt den Teilnehmenden eine Einschätzung und auch eine Weiterentwicklung der eigenen sozialen Kompetenzen. Kompetenzen, wie Empathiefähigkeit, das Formulieren eigener Bedürfnisse und Konfliktfähigkeit, die für eine demokratische Haltung notwendig sind.
Anschließend haben die Teilnehmenden selbst eine Kooperationsübung mit anschließender Reflexion durchgeführt. Darauf wurde in der Reflexion einen Fokus gesetzt und festgestellt, dass Kooperationsübungen nicht nur die demokratische Haltung fördern, sondern ganz konkret auch demokratische Prozesse fördern. Schließlich muss die Gruppe für sich einen fairen Umgang miteinander finden und gemeinsam den Prozess der Lösung der Übung durch demokratische Absprachen finden.
Dies war auch als Überleitung gedacht, um im nächsten Schritt verschiedene Möglichkeiten, wie man eine Reflexion verpackt, zu sammeln. Dabei wurden viele Ansätze und Methoden gesammelt, um ein Reflexion spielerischer aber auch produktiver zu gestalten.
Zusätzlich dessen gab es auch noch eine Einheit, in der die eigene Position und Machtverhältnisse reflektiert wurden. Daraus ergab sich eine Diskussion, wie man während einer Reflexion aber auch während des gesamten Seminars, die Teilnehmenden als Multiplikator*innen auf Augenhöhe behandelt, um so auch Demokratie und Partizipation innerhalb eines Seminars zu fördern
Die Teilnehmenden haben also an diesem Tag nicht nur gelernt, wie und warum sie in ihren Seminaren mit den Gruppen reflektieren. Sie haben auch sehr schnell selber herausgefunden, dass Reflexion ein aktiver Prozess ist, der bei der Selbstreflexion anfängt und auch ein Prozess sein kann, der konkret die Demokratie fördert.